Was ist forensische Astrologie?
Forensische Astrologie überträgt astronomische Berechnungen und traditionelle Interpretationsprotokolle auf kriminalistische Fragestellungen. Anders als die prognostische Astrologie steht hier die Analyse von Ereignis-Horoskopen im Mittelpunkt – ein mathematischer Schnappschuss der Planetenpositionen zum Tatzeitpunkt und -ort, aus dem sich mögliche Ermittlungsparameter ableiten lassen.
Aus den Positionen werden Richtungsvektoren, Distanzschätzungen, Zeitfenster und Verhaltensprofile entwickelt und anschließend mit bekannten Ergebnissen abgeglichen. Das Verfahren ist umstritten und wissenschaftlich nicht abgesichert, doch anekdotische Validierungen deuten darauf hin, dass eine systematische Evaluation als ergänzendes Ermittlungswerkzeug lohnenswert sein könnte.
Zentrale Anwendungsfelder
- Geografisches Profiling (Richtungen, Suchradien)
- Verhaltensmerkmale des Täters
- Zeugen- und Hinweisparameter
- Rekonstruktion der Zeitlinie
- Beziehungsdynamik zwischen Beteiligten
- Analyse des Ausgangsmusters
Fallstudie: Entführung von Jayme Closs (15. Oktober 2018)
Delikt: Doppelmord mit anschließender Entführung
Ort: 1268 US Highway 8, Barron, Wisconsin (45,40°N, 91,90°W)
Zeit: 15. Oktober 2018, 00:53 Uhr CDT
Opfer: Jayme Closs, 13 Jahre, 88 Tage lang gefangen gehalten
Täter: Jake Patterson, 21, nach der Flucht des Opfers festgenommen
Halteort: Gordon, Wisconsin, rund 97 km nördlich des Tatorts
Der Fall eignet sich für eine saubere Validierung: präziser Zeitstempel, bekannte geografische Eckpunkte, dokumentiertes Täterprofil und eine klar nachvollziehbare Zeitlinie von Entführung bis Auflösung.
Chart-basierte Parameter und beobachtete Ergebnisse
1) Opferprofil
Chartdaten: Aszendent Löwe; Mond auf 5°21' Steinbock in Haus 5; Hauptsignifikator Sonne, Koregentin Mond.
Prognose: Hohe öffentliche Sichtbarkeit; Signatur eines jungen Opfers; Überlebensfähigkeit (involvierter Mond); Ausdauer unter Belastung (Steinbock).
Beobachtet: Bundesweite Berichterstattung und groß angelegte Suche; Opfer 13 Jahre alt; überlebte 88 Tage; Flucht durch Planung und Beharrlichkeit.
2) Täterverhalten
Chartdaten: Herr von Haus 7 = Saturn; dominante Planeten Mars und Merkur; Mars stark betont (Handlungsweise).
Prognose: Physisches Profil mit Mars-Signaturen; Vorbereitung und Beobachtung (Merkur) kombiniert mit Blitzgewalt (Mars).
Beobachtet: Glattrasur vor der Tat; mehrere Auskundschaftungen; Angriff mit Schrotflinte; kaum verbale Interaktion während der Gefangenschaft.
3) Beziehungsdynamik
Chartdaten: Niedriger Verbindungs-Score; keine direkten Aspekte zwischen Opfer- und Täter-Signifikator; Betonung von Haus 3 (lokales Umfeld).
Prognose: Kaum direkte Verbindung; indirekte Fixierung; regionale Nähe statt persönlicher Bekanntschaft.
Beobachtet: Täter sah das Opfer nur einmal; keine Beziehung; wohnte in derselben Region.
4) Zeugenparameter
Chartdaten: Merkur (Zeugenanzeiger) in Haus 4 (Wohnumfeld); Herr von Haus 3 = Sonne (sichtbare Community); keine Hinweise auf Komplizen (Haus 11).
Prognose: Zeugen tauchen in Wohn-/Nachbarschaftsumfeldern auf; helfende Professionen involviert; keine Komplizen.
Beobachtet: Begegnung mit einer pensionierten Sozialarbeiterin nahe eines Wohnhauses; keine Mittäter.
5) Täuschungskonfiguration
Chartdaten: Merkur in Skorpion (stummes Zeichen); Venus–Saturn-Kontakt; Betonung stummer Zeichen auf den Achsen 3/9.
Prognose: Kommunikationsstille; lange keine verwertbaren Hinweise; Öffentlichkeit ahnungslos trotz räumlicher Nähe.
Beobachtet: Keine Lösegeldforderungen oder Kommunikation; lange Informationsflaute; Nachbarn nichtsahnend; Opfer über längere Zeit versteckt. Starke Deckungsgleichheit.
6) Auflösung
Chartdaten: Waage-IC; 4.-Haus-Herrscher Venus in Haus 4; Merkur und Jupiter in Haus 4.
Prognose: Formale juristische Klärung; Auflösung in Verbindung mit Immobilien/Wohnung; Dokumentation/Papierlage zentral.
Beobachtet: Schuldbekenntnis; Höchststrafe; dokumentierte Beschlagnahmen; Aufarbeitung über formale Rechtskanäle. Deutliche Übereinstimmung.
Geografisches Profiling: Mars-Richtung
Konventionelles geografisches Profiling entwickelt Suchparameter aus Täterverhalten und Spurenauswertung. Hier ergänzen wir das durch Richtungsvektoren, die aus Planetenpositionen berechnet werden.
- Chart-basierter Vektor (Mars): Direkter Azimut ~191° (SSW); Rückazimut ~11° (N–NNO).
- Tatsächliche Azimute: Barron → Gordon ~12,6° NNO; Gordon → Barron ~192,8° SSW.
- Operative Notiz: Die bidirektionale Übereinstimmung (Hin- und Rückweg) liegt nahezu auf der Nord-Süd-Hauptachse (Highway 53).
Distanzheuristik: Hohe Abstandsbewertungen deuteten auf einen erweiterten Radius hin; angewandt auf eine Basis von 80 km ergaben sich ~98 km. Tatsächlich beträgt die Distanz ~97 km.
Gedankenspiel zur Sucheffizienz: Ein korridorbasierter Ansatz (z. B. ±15° über ~100–120 km) reduziert die praktische Suchfläche im Vergleich zu einer unbeschränkten 360°-Suche erheblich – nützlich zur Priorisierung, nicht als alleinige Leitlinie.
Empirischer Schnappschuss
Über mehrere unabhängige Parameter hinweg (Opferprofil, Verhalten, Beziehungstyp, Zeugenrahmen, Täuschungsmuster, Auflösung und Richtungsvektoren) ergaben sich klare Übereinstimmungen zwischen chartbasierten Erwartungen und der dokumentierten Realität.
Ermittlungsimplikationen
Potenzial in laufenden Fällen
- Geografisches Profiling um Richtungs-Korridore und mögliche Routen ergänzen
- Verhaltenssignaturen (z. B. Mars/Merkur/Saturn-Muster) extrahieren und Ermittlungsansätze priorisieren
- Zeugen-Settings antizipieren und Befragungen fokussieren
- Zeit- und Kommunikationshypothesen ableiten (Täuschungskonfigurationen)
Erforderliche Voraussetzungen
- Präziser Tatzeitpunkt sowie exakte Koordinaten
- Standardisierte Interpretationsprotokolle zur Begrenzung subjektiver Schwankungen
- Retrospektive Validierung vor operativem Einsatz
- Integration als Ergänzung, nicht als Ersatz bestehender Methoden
Bekannte Grenzen
- Keine kontrollierten Doppelblind-Studien im forensischen Kontext
- Spezialschulung erforderlich; Ergebnisse variieren mit Falldynamik
- Keine Identifikation konkreter Personen – nur Parameter und Muster
- Wirkmechanismus der Korrelation bislang ungeklärt
Vorgeschlagenes Forschungsprotokoll
Phase 1 — Systematische Validierung: Retrospektive Analyse gelöster Fälle mit blind erstellten Charts und statistischer Bewertung von Richtungen und Profilübereinstimmungen.
Phase 2 — Kontrollierter Einsatz: Pilotprojekte mit Behörden in ausgewählten Fällen, Auswertung von Nutzen, Ressourcenpriorisierung sowie Fehl- und Trefferquoten.
Phase 3 — Standardisierung: Entwicklung von Leitlinien, Trainings und Tools; Definition von Schnittstellen zu bestehenden Ermittlungsverfahren.
Fazit
Die Rückschau auf Jayme Closs zeigt mehrere harte Korrespondenzen zwischen chartbasierten Parametern und Fallfakten – besonders bei Richtungsvektoren und qualitativen Profilmerkmalen. Auch wenn der Wirkmechanismus ungeklärt bleibt und eine strenge Validierung noch aussteht, spricht der Fall für weiterführende Studien als ergänzende Priorisierungshilfe – insbesondere, wenn exakte Zeit- und Ortsdaten vorliegen.
Diese Analyse dient Forschungs- und Evaluationszwecken. Fallinformationen stammen aus öffentlichen Quellen. Die Chartberechnungen erfolgten mit professioneller Astronomie-Software und verifizierten Ephemeriden.
Für Strafverfolgungsbehörden
- Retrospektive Fallstudien mit exakten Zeitstempeln sichten
- Interne Validierungsprojekte über gelöste Fälle durchführen
- Qualifizierte Praktiker für Trainings hinzuziehen
- Piloten vorsichtig auf geeignete Fälle anwenden und Nutzen messen
- Als Ergänzung zu bestehenden Methoden und Datenbanken integrieren
Stichworte: forensische Astrologie, Strafverfolgung, geografisches Profiling, Vermisstenfahndung, Verhaltensanalyse, Cold-Case-Ermittlung, astronomische Forensik, Search-and-Rescue, Täterprofiling